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Michael Gruber bastelt Sterne für BR-Spendenaktion – Verkauf bei Dorfweihnacht

16.11.2017 16:53

Hilfe für notleidende Kinder

Quelle: (mit freundlicher Genehmigung) Stephanie Bucher - Chamer Zeitung Michael Gruber tut gerne Gutes. Seit Jahren engagiert sich der Geiganter für die Aktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks und unterstützt damit notleidende Kinder. 2012 hat er dafür eine eigene Spenden-Aktion ins Leben gerufen. Seitdem bastelt er – mit Ausnahme von 2013 – jedes Jahr Sterne für den guten Zweck und verkauft diese bei der Geiganter Dorfweihnacht. Über 38 000 Euro hat Gruber so für Sternstunden gesammelt. Und es soll noch mehr werden. Dafür hat der pensionierte Berufsfachlehrer auch heuer jede freie Minute in seiner Werkstatt verbracht und fast 3 000 Sterne gebastelt. Darunter wieder zahlreiche neue Motive wie die Geiganter Kirche oder die Heilige Familie. Daneben Glocken, Monde und unzählige weitere weihnachtliche Motive – alles in allem rund 90 Varianten – große, kleine, einfache und aufwendige. „Die Ideen scheinen ihm nie auszugehen“, sagt Ehefrau Fanny beim Blick in die Werkstatt ihres Mannes. Millimeterarbeit In der Luft wirbeln Millionen kleiner Staubpartikel umher. Michael Gruber hält kurz inne, nimmt seine Brille ab und reibt sich die Augen. Dann wischt er den Staub von den Brillengläsern. Der Geiganter steht in seiner Werkstatt an der Dekupiersäge. Der Ort, an dem seine Frau Fanny ihren Mann um diese Zeit am ehesten antrifft. Unter dem Sägeblatt liegt eine Sperrholzplatte. Darauf hat Gruber die Umrisse eines Sterns gezeichnet. Millimeter für Millimeter schiebt er sie unter dem wimmernden Sägeblatt voran. Im Licht der Deckenleuchte beginnen die Staubkörner zu tanzen. „Bis ein neuer Entwurf gezeichnet ist, dauert es oft drei bis vier Stunden“, erzählt er. Die Vorlagen zeichnet er am Computer, druckt sie aus und klebt sie auf das Sperrholz. Das Ausschneiden gehe dann verhältnismäßig schnell. Je nachdem, wie aufwendig das Muster ist, braucht der gelernte Schreiner dafür zehn bis 15 Minuten. „Wenn die Form vielfältiger ist, kann es schon länger dauern“, erklärt er und nimmt die nächste Vorlage. Dieses Mal erwischt er ein Motiv mit „aufwendigem Muster“, mit ganz vielen Spitzen und Ecken. Zuerst bohrt er ein kleines Loch durch das Sperrholz. „Erst jetzt kann ich das millimeterfeine Sägeblättchen einfädeln“, erläutert Gruber seine Vorgehensweise. Für Sterne wie diesen muss er diesen Vorgang über 20-mal wiederholen. Aber der Geiganter macht das gerne, weil er weiß, dass er damit notleidenden Kindern helfen kann. Dafür beginnt der 66-Jährige kurz nach den Weihnachtsfeiertagen mit seiner Arbeit. Dann packt er die dünnen Sperrholzplatten aus und verzieht sich, wann immer es die Zeit erlaubt, in seine Werkstatt. „Ein paar müssen es in diesem Jahr schon noch werden“, erzählt er. Den Blick immer auf den Stern gerichtet. „Da muss ich schon ganz genau aufpassen, dass der Schnitt ja gerade ist“, sagt er und sägt entlang der vorgezeichneten Linie. Die Sterne werden auch heuer wieder bei der Geiganter Dorfweihnacht am 2. Dezember verkauft. „Wer also bei der Dorfweihnacht für fünf Euro einen Stern erwirbt, bekommt einen schönen Weihnachtsschmuck und vollbringt gleichzeitig eine gute Tat“, sagt Gruber. Wenn die Sterne ausgeschnitten sind, müssen sie geschliffen werden. „Das ist eine staubige Arbeit“, sagt er. Dabei ist besondere Konzentration gefragt, denn beim Schleifen bricht schon mal die eine oder andere Ecke der filigranen Sterne ab. Nach dem Schleifen stapelt Gruber die Sterne – sortiert nach Muster und Größe – in Kisten und bringt sie nach oben in die Wohnung. Je näher die Geiganter Dorfweihnacht rückt, desto größer werden dort die Stern-Stapel. Spätestens jetzt sind Ehefrau Fanny und die beiden Enkelkinder Annika und Katharina gefordert. Sie gehen Gruber zur Hand und binden die Bänder zum Aufhängen an die Sterne. Dafür verwenden sie ganz normales Häkelgarn. Und weil 3000 Bänder abgemessen, geschnitten und eingefädelt werden wollen, hat jede der drei eine ganz eigene Technik entwickelt, wie das am schnellsten geht. Er bastelt fleißig weiter In der heißen Phase, wie Gruber die Wochen vor der Dorfweihnacht nennt, kommen die Schwestern fast täglich, um ihrem Opa bei der Arbeit zu helfen. Das machen sie gerne, weil damit notleidenden Kindern geholfen wird. Aus demselben Grund kam Gruber vor fünf Jahren auch auf die Idee, die Benefizaktion zu starten. Im vergangenen Jahr erzielte er mit 13561 Euro ein Rekordergebnis. Den Erlös seiner Holzsterne-Aktion durfte er bei der großen Spendengala persönlich an BR-Moderatorin Sabine Sauer übergeben. „Es wäre toll, wenn es wieder so viel wird“, hofft er. Spendenkonto Die Geiganter Dorfweihnacht findet am Samstag, 2. Dezember, statt. Beginn ist um 14 Uhr. Für Menschen, die keine Zeit haben, die Dorfweihnacht zu besuchen, aber trotzdem helfen wollen, hat Michael Gruber ein Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Geigant, Stichwort „Sternstunden“, IBAN 97742610240000041700, eingerichtet. Bilder: 1. An der Dekupiersäge schneidet Gruber die Sterne aus. 2. Motiv mit „aufwendigem Muster“, vielen Spitzen und Ecken! 3. Helfen fleißig mit: die Enkelinnen Annika und Katharina und Michael Grubers Ehefrau Fanny. 4.  Eine kleine Auswahl an Sternvariationen, die der Geiganter gebastelt hat. 

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